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    2002 – Sunset

    Papier- und Materialcollagen 1991 – heute

    Ähnliche Kompositionsprinzipien der Collage und Montage von Fundstücken, Papieren, Textilien, Metallen, Pappe und anderen Materialien verwendet Regina Roskoden auch auf der Fläche. Wie eingangs schon erwähnt, reiht sie beispielsweise auf Bildtafeln in 6 x 3 Gmppen je 4 Teebeutel zu einer Collage mit dem Titel „Global Tea Time”, wobei die Beutel sich wie zu kleinen Zelten öffnen oder schließen, so daß auch hier das Thema Haus, Behausung anklingt. Zwei collagierte, anklagende Bildfolgen „Bad Kleinen„ und „Sommer im Süden”, eine Folge, die den Krieg in Jugoslawien thematisiert von 1993, beziehen sich auf Terrorismus, Krieg, Mord und Tod. Zeitungsausschnitte, giftige Mückenspiralen, wie sie auf Malta gebräuchlich sind, textile Fetzen, gerissene Zeitungspapiere und Fotos sind in quadratische, mitunter vertiefte Felder wie in Räume eingelassen und mit sich kreuzenden Fäden fest überspannt. Zu dieser Thematik gehören ebenso die zwei Bildtafeln, die Regina Roskoden kommentierend zum Golfkrieg 1991 und zum Irak-Krieg 2003 geschaffen hat. Diese Papiercollagen variieren formal das Thema Haus und menschliches Umfeld, denn in den weiß gezeichneten Hausumrissen auf Schwarz erscheinen bildliche oder abstrahierte Hinweise auf getötete Menschen, auf Blut und Soldateska, auf Kriegsschiffe, Feuer, Rauch und Zerstörung von Haus und Vernichtung von Leben.

    Sybille Badstübner-Gröger, 2006

    Materialcollagen

    Größen: 60 cm x 85 cm

    Im Wesentlichen ist es das Verhältnis von Innen und Außen, von Hülle und Raum, von Verschließen und Öffnen, das Regina Roskodens künstlerisches Gestalten umkreist. Natürliches Material, Ton, Stein, Holz, Papier und das objet trouve, verbunden mit dem Blick auf den Reiz von Strukturvielfalt und auf die Reduktion von wenigen Farben schaffen der Künstlerin vielfältige Möglichkeiten im Gestaltungsprozeß, in den die auftretenden oder sich ergebenden Zufälle stets integriert werden. K]arheit und Reduktion von Farbe und Form faszinieren den Betrachter dieser allseitig umgehbaren skulpturalen Architekturen, die nicht nur Räume umschließen, sondern auch Raum beanspruchen und erzeugen.

    Sybille Badstübner-Gröger, April 2006